Freie Wähler
 
Gottmadingen

Aktivitäten

Gemeinsame Exkursion der Freien Wähler und dem BUND Oktober 2021

Ein sonniger frühherbstlicher Tag war den Teilnehmern der „Exkursion Heilsberg und Hardtseen am 02.10 beschert. Auf Einladung der Freien Wähler und des BUND Gottmadingen führten Eberhard Koch - Vorsitzender des BUND -und Markus Romer -1.Vorsitzender Freie Wähler Gottmadingen- durch den Landschaftspfad Hardtseen.


Was die meisten Teilnehmern nicht wussten, ist dass der südliche Heilsberg bis etwa zum Jahr 1900 voll mit Weinreben war. Durch verschiedene Krankheiten, hier speziell die Reblaus verkümmerten die Reben und starben ab. Koch erläuterte sehr anschaulich wie sich dort die Streuobstwiesen als Alternative entwickelt haben und mit welcher aufwendiger Pflege diese erhalten werden. Nahezu 500 verschiedene Apfelsorten gibt es in Baden Württemberg, was in Europa einzigartig ist. Der Bestand in BW beträgt ca. 10 Mio. Bäume, was ein Baum pro Einwohner ausmacht.

Die nächste Station führte die Gruppe zu den Bilgerquellen. Dies Quellsystem zieht sich über den ganzen südlichen Teil des Heilsbergs, wo auch das sogenannte „Afrabrünnele“ dazugehört und wurde früher von der Brauerei Bilger als Brauwasser genutzt. Heute speist die Hauptquelle das Höhenfreibad mit dem benötigten Wasser für die Schwimmbecken.

Ein weiteres Highlight der Exkursion waren die Hardtssen und der Engesee. Letzterer wurde als Ausgleich für den Autobahnbau geschaffen und hat die Besonderheit, dass er im Sommer nahezu austrocknet und daher für viele Tiere ein idealer Lebensraum ist.

Die sich im Anschluß befindlichen Hardtssen, im Volksmund auch Bietinger Seen genannt, sind seit mehreren Jahren unter Naturschutz und nur an einigen Stellen direkt erreichbar. Eine Besonderheit der in den Eiszeit entstanden Seen ist, dass diese bis Anfang der 1970 Jahre fast trocken gelegt waren und im Sommer sehr wenig Wasser vorhanden war. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Stett wurden diese wieder in ihren Ursprungszustand gebracht, so dass die Seen ganzjährig mit Wasser gefüllt sind und ein perfekter Ort für viele Vögel und Pflanzen ist. 

Zum Abschluß der Wanderung fand sich die Gruppe auf dem Anwesen der Landwirtschaft Hügle ein. Dort wurde von den beiden Landwirten Ulrich Rüde und Armin Hügle über das Thema Mais, dessen Notwendigkeit und Nutzung referiert. Überraschend war, dass lediglich 6% des angebauten Mais für die Energiegewinnung geerntet wird. Der Rest wird als Silage- und Körnermais für die Tierfütterung verwendet.

Beide Landwirte schilderten in ihrem Vortrag, die aktuellen Probleme bei der modernen Viehhaltung und dem drastisch fallendem Preis für Fleisch auf dem Markt.

Alle Teilnehmer waren sich nach der fast 3 stündigen Wanderung einig, dass dies ein sehr informativer und mit vielen neuen Erkenntissen gefüllter Nachmittag war und gerne auch zu anderen Themen wiederholt werden soll.